Predigt beim Schulschlussgottesdienst der Landwirtschaftsschule: "Wissen säen bedeutet Zukunft ernten"
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte, liebe Eltern, alle, die heute hier sind!
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben es geschafft. OK, noch diesen Gottesdienst überstehen und die Feier danach, aber dann sind Sie fertig! Auf geht’s, mit neuem Wissen, neuen Fertigkeiten und vielleicht auch ganz neuen Gedanken wieder rein in die Betriebe, auf die Felder, in die Ställe und natürlich halt auch an die Schreibtische und was so alles dazugehört.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Freude wählen!
Freude wählen!
Puh, da haben wir uns ja wieder ein Thema rausgesucht.
Dass die Zeit vor der Wahl derart aufgeheizt sein würde, haben wir vielleicht ahnen können.
Und jetzt noch dieser Anschlag in München.
Und all die Anschläge davor.
Freude wählen?
Können wir das heute überhaupt: Uns freuen?
Ist das ok, ist das vertretbar, sich heute zu freuen?
Ja, finde ich.
Wir haben uns bewusst entscheiden: Wir freuen uns.
Denn sonst würden wir doch nur denen in die Hände spielen, die das Gegenteil wollen.
Predigt an Heiligabend: Von der Finsternis zum Licht
Kommet, ihr Hirten, so haben wir gerade fröhlich gesungen. Wahrlich, die Engel verkündigen heut Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud!
Aber vielen Menschen ist gerade so gar nicht nach Freuen zumute.
Vergangenen Freitag gegen 19 Uhr wurde die Welt für viele Menschen in Magdeburg und Umgebung schlagartig dunkel.
Keine Weihnachtsfreude mehr.
Ein geliebter Mensch ist plötzlich nicht mehr da.
Oder er liegt verletzt im Krankenhaus.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Trauerblümchen
„Das Buch des Bereuens“. In dem Roman „Die Mitternachtsbibliothek“ liegt Nora irgendwo zwischen Leben und Tod. Und betritt eine Bibliothek voller Bücher. Jedes dieser Bücher enthält ihr Leben – aber jedes Buch ist anders. Denn es gibt unendlich viele dieser Leben, je nachdem, welche Entscheidungen sie einst getroffen hat. Hätte sie mal die Band nicht verlassen, als sie gerade einen Plattenvertrag in der Tasche hatten. Hätte sie mal nicht die Hochzeit gecancelt. Wäre sie mal mit ihrer Freundin nach Australien oder als Gletscherforscherin nach Alaska gegangen.
"Ich bin bei euch alle Tage": Ansprache beim Motorradgottesdienst zum Ende der Saison
Ich bin unterwegs, auf Achse, auf der Reise.
An ein paar Reisen von diesem Jahr haben wir uns gerade erinnert.
An manche andere vielleicht auch nicht. Wir waren ja nicht nur mit dem Motorrad unterwegs.
Wie war deine ganz persönliche Reise durch dieses Jahr? Durch diese Saison?
Wo hast du dich sozusagen verfahren?
Wo musstest du umkehren?
Welche kleinen und großen Unfälle hattest du? Ich meine jetzt nicht im Straßenverkehr, sondern alles das, was dir jeden Tag so passiert ist.
Große und kleine Streitereien.
Misserfolge.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Einmischen, mitmischen, aufmischen!
„Ich kann ja doch nichts ändern!“ – so höre ich oft. In den verschiedensten Zusammenhängen. Ich kann nichts ändern an meiner Situation. Ich kann nichts daran ändern, dass Krieg herrscht. Ich kann nichts daran ändern, dass wir immer mehr auf eine Klimakatastrophe zusteuern. Und in der Kirche kann ich auch nichts ändern. Die Austritte werden mehr, die Kirchen werden leerer, die schrecklichen Enthüllungen über Missbrauchsfälle und darüber, wie diese mancherorts vertuscht wurden haben dem Ganzen nur noch einen letzten Schubs gegeben.
Predigt beim Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Fürchte dich nicht!
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer,
Seit mindestens 13 Jahren feiere ich jetzt schon diese Gottesdienste in der Landwirtschaftsschule. Und ich habe eine ganze Menge gelernt. Über Nachhaltigkeit. Über Förderrichtlinien und Düngeverordnungen. Über die Probleme, die der Klimawandel für die Landwirtschaft mit sich bringt. Dass so vieles, vieles eigentlich gar nicht mehr wirklich planbar ist. Dass die Bürokratie zu viel wird, wo Sie doch viel lieber draußen auf dem Feld oder bei Ihren Tieren wären.
Immer, immer sind gerade Sie als Landwirtinnen und Landwirte herausgefordert. Immer, immer kommt es bei Ihnen an. Egal, ob Dürre vorherrscht oder ob es im Frühjahr nochmal Frost gab, der die zarten Knospen zerstörte. Oder wenn es viel zu viel Regen gab im Jahr. An manchen Orten fällt diesmal die Apfelernte aus. Und die Weinlese war auch nicht überall super, und manche Winzer machen sich auch schon Gedanken darüber, wie sie den empfindlichen Bacchus ersetzen sollen, wenn es heißer wird. Eine Konstante in all den Jahren war dieser Satz, in verschiedenen Abwandlungen:
Landwirtschaft ist in der Krise. Aber wir packen das an.
Ansprache zur Dekanatssynode am 28.9.2024 „Gottes Wege sind nicht unsere Wege“
Sechs Jahre Dekanatssynode. Eine ganz schön lange Zeit! Genau heute vor 2002 Tagen, am 6. April 2019, haben wir hier in dieser Kirche unseren ersten gemeinsamen Gottesdienst gefeiert.
Das kommt mir fast unwirklich vor. Das war doch noch eine ganz andere Zeit. Von Corona hatten wir noch keine Ahnung.
Die Bundeskanzlerin hieß Angela Merkel. Und in der Ukraine wurde ein gewisser Wolodymyr Selenskyj zum Präsidenten gewählt. Hat mich damals wenig interessiert, muss ich gestehen.
Wenige Tage nach unserer ersten Tagung brannte Notre Dame in Paris aus.
Aber auch unsere Kirche war irgendwie noch ganz anders. Nicht nur Corona hat da vieles verändert.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: "Dein Körper ist auch nur ein Mensch!"
Ich weiß nicht, wie es euch geht. Mich hat diese Geschichte von Maria und Martha, die wir vorhin gehört haben, schon immer aufgeregt. Ich fand die schon immer ungerecht. Schließlich ist es doch klar, wenn Besuch da ist, dann soll es dem Besuch auch gut gehen. Dann braucht’s Getränke, was zu Essen und was halt alles so dazugehört. Ich finde, Martha hat das super gemacht. Oder nicht?
Und dann sagt Jesus zu ihr:
Du bist so besorgt
und machst dir Gedanken um so vieles.
Soll sie sich einfach hinsetzen und nichts tun?
Ansprache beim Volksfestgottesdienst: Nur Mut!
Sag mal, Heiko, was hast du dir denn bei DIESEM Bild auf dem Plakat gedacht? Das ist ja total gruselig. Und das soll zum Gottesdienst einladen?
Ja, ist schon ein bisschen komisch, was? Ein Schausteller hat zu mir gemeint „besonders fromm ist das jetzt aber nicht“. Ja, ist ja auch so. Es ist eine Figur aus der Geisterbahn hier. Die haben mir das Foto freundlicherweise per Mail geschickt.
Ah ja. Und warum Geisterbahn?