Den Schlüssel ablegen: Meditation im Motorradgottesdienst
Der Sommer ist vorbei.
Die Saison ist zu Ende.
So vieles ist geschehen.
Der Winter naht, das Wetter ist entsprechend.
Hast du deinen Motorradschlüssel dabei?
Dann nimm ihn jetzt in die Hand.
Wenn nicht, nimm einen anderen Schlüssel.
Vom Auto, vom Fahrrad, vom Haus, egal.
Betrachte diesen Schlüssel.
So viele Dinge hat er aufgeschlossen.
Schöne Dinge.
Touren, an die du dich gerne erinnerst.
Momente des Glücks.
Augenblicke des Staunens.
Vielleicht war auch weniger schönes dabei, das heute noch schmerzt.
Der Sommer ist vorbei, die Saison zu Ende.
Das Abenteuer ruht.
Manches wird ruhiger.
Es ist Zeit, loszulassen.
Zur Ruhe zu kommen.
Leg den Schlüssel ab, vor dir auf die Bank.
Oder halte ihn in der flachen Hand.
Lass los, was war.
Behalte es in guter Erinnerung.
Ja, auch das, was schmerzhaft war und ist.
Jetzt kommt der Winter.
Die dunkle Jahreszeit.
Dein Schlüssel ruht.
Du kommst zur Ruhe.
Vielleicht wirst du noch ab und zu ausfahren, doch es ist anders.
Lass los, was war.
Komm zur Ruhe.
Komm zu dir selbst.
Freu dich!
Denn in die Ruhe
in die Stille
in die Dunkelheit
will Gott zu dir kommen.
Schon bald liegt er da
in der Krippe
für dich.
Dann ist es Gott, der Türen aufschließt,
für dich.
Die Tür zum Paradies, wie’s in einem Weihnachtslied heißt.
Lass los, was war.
Komm zur Ruhe.
Schöpfe neue Kraft.
Und dann, im neuen Jahr,
wenn Sonne und Wärme zurückkehren,
dann brauchst du deinen Schlüssel wieder.
dann kann das Abenteuer wieder beginnen.
Bis dahin:
Sei behütet.
Sei behütet von Gott.
Amen.