Die Kinder und das Licht der Welt

Predigt am Heiligen Abend 2011 - Familiengottesdienst
Schonungen, 24.12.2011

Text: Jes 9, 1-6*

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

Liebe Gemeinde!
„Das Christuskind mit seinem Schein erhellt die dunkle Nacht“, so haben die Kinder gerade am Schluss ihres Krippenspiels gesungen. Und jetzt geht es auch in unserem Predigttext darum: Ums Licht. „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht“.

Social Media? Ich? Wir!

Na wunderbar. Kaum twittert und facebookt man ein bisschen im Netz herum, schon ist man der kirchliche Experte für Social Media. Ach na ja, ganz ehrlich: Es macht auch Spaß. Natürlich. Und es pinselt auch ein wenig den eigenen Bauch, wenn ab und zu Anfragen kommen, ob man nicht als Referent oder Autor...

Ja genau. Autor. Unsere bayerische evangelische Landeskirche und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers veröffentlichen seit vielen Jahren eine riesige Anzahl von Domains unter dem Sammeltitel „e-wie-evangelisch.de“. Da gibt es „e-katze.de“ genau so wie „e-freude“ und was weiß ich alles. Immer aus evangelischer Sicht, möglichst mit einem Augenzwinkern und in maximal 1750 Zeichen. Nun soll ich – ihr ahnt es vermutlich schon – einen Text schreiben zu „e-social-media.de“, der im Januar veröffentlicht werden soll. Gut – 1750 Zeichen sind schon mal etwas mehr als 140, zugegeben. Aber wie soll ich das denn in so einen Text gießen? Und was muss da überhaupt unbedingt rein?

Ich finde: Ein Text über Social Media kann nur mit Social Media entstehen. Darum bitte ich um eure Beiträge: Was findet ihr apselut unverzichtbar? Was könnte man auch weglassen? Welche Links müssen dabei sein?

Ich denke: Facebook, Twitter, Google+ müssen erwähnt werden, die anderen unter „ferner liefen“. Datenschutz ist ein Thema. Zu Seelsorge in social media kann ich was schreiben. Und natürlich zum Thema „Gottesdienst in social media“ - Twittergottesdienst, Chat-Andacht (gehört die wirklich da rein? Ich glaube schon). Vielleicht auch solche Aktionen wie die damals, als einer Twittererin (wer war das? Ich kannte den Namen vorher nicht und folge ihr glaube ich auch nicht) die Wohnung abgebrannt ist und innerhalb weniger Tage ein paar tausend Euro Hilfe zusammenkamen. Gemeinschaft, „Basisgemeinde“, ein ganz evangelisches Thema. Und natürlich unser twitternder und facebookender Landesbischof.

(OK, das waren jetzt bis hier schon mal 1915 Zeichen. Ob ich das einfach so abschicke?) 

Danke!

Ich danke für die Anregungen, Formulierenungen und (v.a. Kürzungs-) Vorschlage:

Gott sagt Ja

Predigt am 4. Sonntag im Advent 2011
18.12.2011, Schonungen

Text: 2. Kor 1, 18-22 Gott ist mein Zeuge, dass unser Wort an euch nicht Ja und Nein zugleich ist. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern es war Ja in ihm. Denn auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zum Lobe. Gott ist's aber, der uns fest macht samt euch in Christus und uns gesalbt und versiegelt und in unsre Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat.

Liebe Gemeinde!

Ehrlich gesagt, diesen Predigttext musste ich zweimal lesen, bis ich verstanden hatte, was Paulus uns hier sagen möchte. Was war das mit „Ja“ und „Nein“? Wer sagt jetzt Ja, wer sagt Nein? Bei genauerem Hinsehen wurde es aber schnell ziemlich klar – und ich habe mich über diesen Text für heute sehr gefreut. Ich lese ihn nochmal vor und lasse ein paar nicht so zentrale Sätze weg.

Gott ist mein Zeuge, dass unser Wort an euch nicht Ja und Nein zugleich ist. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der war nicht Ja und Nein, sondern es war Ja in ihm. Denn auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zum Lobe.

Es geht also um eine ganz einfache und doch ganz elementare Frage:
Wie steht Gott zu uns?

Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte dazu erzählen. Und sicher fallen Ihnen Tausende ähnliche ein, die Sie selbst erlebthaben.

Wagenkirche: Winterpause!

Liebe Freunde der Wagenkirche,

der Dezember hat es uns gezeigt: Das Wetter wird tatsächlich schlechter. Vor allem freitags. Gerne wären wir vor Weihnachten wenigstens noch einmal "ausgerückt", aber bei Sturm und Regen ist daran nicht zu denken. Und wenn demnächst noch Schnee dazukommen sollte, kommen wir mit unserem Gefährt gar nicht mehr durch.

Darum machen wir Pause - bis das Wetter wieder besser wird. Ungefähr ab März sind wir dann wieder unterwegs. Wann genau, das können nicht einmal die Metereologen heute schon sagen.

Bis dahin wünschen wir Ihnen eine gesegnete und möglichst stressfreie Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Und damit Ihnen inzwischen nicht langweilig wird, haben wir noch ein paar neue Artikel über die Wagenkirche ins Netz gestellt, die Sie lesen können: Beide haben wir unabhängig voneinander im November unsere Arbeit für die jeweiligen Gemeindebriefe beschrieben. (hier und hier) Auch die Mainpost brachte im Dezember einen ausführlichen Artikel über die Wagenkirche. Viel Vergnügen beim Lesen!

Ihr Cityseelsorge-Team
Günter Schmitt
Heiko Kuschel

PS: Für unseren schon geplanten nächsten "Auftritt" liegen hier noch ein paar Schoko-Adventskalender herum. Mal sehen, ob uns dann ein guter Grund einfällt, warum wir die im neuen Jahr in der Fußgängerzone verteilen.  

Wagenkirche: Schnell mal Kirche

Schnell mal Kirche – die Wagenkirche in Schweinfurt

von Günter Schmitt - zuerst erschienen im Gemeindebrief November 2011

Seit Juni ziehen wir - das sind die Cityseelsorger Günter Schmitt und Heiko Kuschel – mit unserer Wagenkirche durch die Schweinfurter Innenstadt. Jeden Freitag zwischen 11.00 Uhr und meistens 14.00 Uhr sind wir auf den Straßen und an verschiedenen Plätzen anzutreffen. Unser Gefährt, von der Gesellschaft zur beruflichen Förderung gebaut, erregt Aufsehen und es führt zu sehr unterschiedlichen Reaktionen.

 

Viele Leute lachen uns an (wohlgemerkt nicht aus). Sie finden es lustig, dass da zwei mit einer Kirche durch die Stadt ziehen. Die Kinder sind am offensten: „Guck Mama, da kommt eine Kirche“. Diese Reaktionen öffnen für uns viele Möglichkeiten zu einem kurzen Gespräch mitten auf der Straße. Und das sind keine belanglosen Tratschereien; wir sind oft ganz schnell mitten bei den Leuten, bei ihrem Leben, bei ihrem Glauben, bei ihrer Einstellung zu Kirche.
Manche Leute strengen sich ziemlich an, an uns vorbeischauen zu können. Da ist unser Rezept für Kontakt, dass wir immer alle grüßen, die uns begegnen. Unser „Grüß Gott“ verstehen wir als ersten Dialog, denn dabei geht´s ja auch schon um Gott.

Es gibt viele Seitenkommentare, z.B. aus den Cafes oder aus den Wartebuchten am Rossmarkt und auch da gibt es meistens spontane und meist lustige Dialoge. Der „Running Gag“ ist zur Zeit noch: „Man soll doch die Kirche im Dorf lassen!“ Unsere Reaktionen darauf sind unterschiedlich, je nach Schlagfertigkeit. Demnächst wird es auf unserer Homepage www.wagenkirche.de eine Hitliste der besten Sprüche geben. Daneben hören sich dort auch recht viele Menschen unsere kleinen Impulse zum Leben, zum Glauben und zum Wochenende an. Manche fordern unsere Texte richtig an. Sehr oft werden wir auch darauf angesprochen, von welcher Konfession wir kommen. Wenn wir dann sagen, dass wir ökumenisch unterwegs sind, kommt meist große Zustimmung. Ökumene ist bei den Menschen längst eine Realität, die von der amtlichen Seite endlich eingeholt werden sollte.
An meistens vier Orten halten wir an und „predigen“. Meist haben wir eine Kleinigkeit dabei, die wir dann auch in unseren Impuls einbeziehen. Manchmal aber kommen wir nicht einmal zum Aufbauen unserer Gerätschaften, weil gleich jemand das Gespräch sucht. Und da ergeben sich teils tiefe, erfüllende, aber auch verstörende Gespräche, vereinzelt sind wir auch für den Hass der Abladeplatz, der sich aus tiefen Verletzungen entwickelt hat. Die Menschen scheinen kaum Scheu zu haben, mit einer solchen Kirche, die ihnen so nahe kommt, Kontakt aufzunehmen. Für uns ist das immer wieder auch eine Herausforderung, weil wir ohne alles den Leuten begegnen. Diese „Nacktheit“ ist eine große Chance, die die Leute wertschätzen.

Die vielen Kontakte und Gespräche machen mir immer wieder deutlich, dass es sich –jedes Mal mit Herzklopfen – lohnt, loszuziehen und Kirche zu wagen, den Menschen zu zeigen, dass Glaube Freude bringen kann, auch wenn man manchmal ein bisschen verrückt erscheint.
Günter Schmitt

Wagenkirche: im Auftrag des Herrn unterwegs

von Heiko Kuschel - zuerst erschienen in "evangelisch in schweinfurt" November 2011

Ende November wird unsere Wagenkirche ein halbes Jahr alt. Zeit, eine allererste Bilanz dieser sicher recht ungewöhnlichen Aktion zu ziehen: Was machen die zwei Männer da eigentlich, wenn sie sich vor diesen Wagen spannen? Und bringt das auch was?

Kurz gesagt: Bis heute war jeder einzelne „Einsatz“ völlig unterschiedlich. Wir – mein katholischer Kollege Günter Schmitt und ich – beginnen immer irgendwann zwischen 11:30 und 12:00 an der Garage des Pfarrhauses Heilig Geist damit, den Turm unserer Kirche aus drei Einzelteilen zusammenzusetzen, mogeln uns dann irgendwie über den Albrecht-Dürer-Platz und stöhnen über die früher nie bemerkte Steigung in der Spitalstraße. Unsere erste Station ist fast immer der Marktplatz; meistens bleiben wir außerdem noch vor dem dm in der Spitalstraße stehen sowie auf dem Georg-Wichtermann-Platz und vor der Sparkasse am Roßmarkt.. Ein kleiner Impuls zum Wochenende ist vorbereitet, oft verteilen wir auch etwas an die Leute – Mon Cheri, Luftballons, Traubenzucker – natürlich hat das alles seine Bedeutung, die wir mit einem Augenzwinkern erklären.

Wie viele uns dabei zuhören? Nur wenige bleiben stehen. Aber viele grinsen über diese Aktion – und werden sie vielleicht nicht so schnell vergessen. Viel wichtiger geworden sind uns die Gespräche mit Passanten, die auf uns zu kommen. Manche sind sehr kirchenkritisch, freuen sich, endlich jemand gefunden zu haben, bei dem sie ihren Ärger abladen können. Aber auch kirchliche „Insider“ sprechen uns an. Manchmal ergeben sich lange Diskussionen oder sogar tief gehende seelsorgerliche Gespräche, die dann zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Das sind unsere Sternstunden.

Überrascht hat uns, wie offen gerade Jugendliche auf uns zugehen. Die finden das „voll cool“. Wollen mal ins Mikrofon sprechen. Reden mit uns darüber, was sie von Gott, Glauben und Kirche halten. Und haben eine positive Erfahrung mit Kirche, an die sie sich vielleicht auch später noch erinnern werden.

So werden wir weiter fast jeden Freitag in die Fußgängerzone ziehen. Außer bei schlechtem Wetter, denn da bleibt sowieso niemand bei uns stehen. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns ins Gespräch kommen. Oder auch mal ein bisschen beim Ziehen helfen.

Unsere Impulse können Sie übrigens auch als Podcast abonnieren (in iTunes oder bei podcast.de nach „Wagenkirche“ suchen) oder unter www.wagenkirche.de nachlesen und -hören.

Gut dass es die pfarre gibt

Nach dem großen Erfolg von "Wir müssen Hasi retten" folgt hier die zweite Ausgabe der Suchbegriffe, die auf diese Website führten. Viel Spaß dabei!

wann wir war oder wahr geschrieben

Bei so einem Wirrwahr in der Suchanfrage können wihr das auch nicht entscheiden. Sorry.

 

bewahren gurken

Rätsel über Rätsel. Was der Autor wohl damit meinte? Interessanterweise findet er bei uns zu diesem Thema tatsächlich was...

 

Wort in den Tag: Kirche wagen

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute mittag mache ich wieder ökumenisches Krafttraining. So gegen 12 ziehen mein katholischer Kollege Günter Schmitt und ich nämlich unsere Wagenkirche in die Schweinfurter Innenstadt. Das ist schon ein ziemlich großes Teil geworden, was uns die GbF da gebaut hat. Über 2 Meter lang, der Turm mindestens 2,50 Meter hoch. Ich sag Ihnen: Die kleinen Steigungen in der Fußgängerzone können auf einmal ganz schön heftig sein, wenn man dieses Teil hinter sich her ziehen muss.

Jedenfalls – damit stellen wir uns in die Stadt. Sprechen zwei, drei Minuten über ein aktuelles Thema. Und oft kommen wir dann mit Leuten ins Gespräch. Die erzählen uns von ihren Sorgen, von ihrem Ärger mit der Kirche, oder auch von dem, was sie gerade richtig schön finden.

Was ich aber einfach klasse finde ist, wie viele Menschen wir zum Grinsen bringen. Zwei schwitzende Männer, die eine Kirche auf Rädern hinter sich her ziehen und links und rechts freundlich grüßen. Stellen Sie sich doch mal vor, Sie halten mit Ihrem Auto nichtsahnend an einer Ampel, und dann kommt eine Kirche vorbei.

Sollten Sie mal am Freitag mittag in Schweinfurt sein, sprechen Sie uns ruhig mal an. Und wenn nicht: Was wir da so zu sagen haben, können Sie auch als Podcast im Internet anhören. Unter www.wagenkirche.de

Ich wünsche Ihnen einen Tag voller interessanter und überraschender Begegnungen.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt.

Wort in den Tag: Adventskalender

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Na, haben Sie schon das erste Türchen aufgemacht? Heute ist der 1. Dezember. Jedes Jahr besorge ich diese einfachen Schoko-Adventskalender für meine Kinder,. Und dann geht die Sucherei los. Jeden Tag: Wo ist mein Türchen? Gerade mal 3 Gramm Schokolade jeden Tag, und trotzdem freuen sich unsere Kinder über diese Kleinigkeit.

Vielleicht haben Sie selber – oder Ihre Kinder – ja auch einen viel größeren Adventskalender. Oder gar keinen. Ich finde, es ist eine schöne Tradition: Auf dem Weg hin zu Weihnachten jeden Tag eine ganz kleine Freude. Etwas, das mir den Start in den Tag versüßt. Das den Tag aus dem Alltagstrott heraushebt.

Ich wünsche Ihnen, dass Ihr Tag heute mit einer solchen besonderen Kleinigkeit beginnt. Dass Ihr heutiger Tag etwas Besonderes wird.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.