Wort in der Mitte: W@nder!
Liebe Gäste hier in unserer Vesperkirche!
In ein paar Wochen fahre ich bis nach Hannover zu einer Tagung, die nennt sich „W@nder“, eine Mischung aus „Wanderer“ und „Wunder“. Und es ist wirklich ein kleines Wunder: Sie war nämlich schon vor einem halben Jahr in kürzester Zeit ausgebucht, obwohl damals noch gar nicht klar war, was da überhaupt läuft. Aber die Beschreibung hat viele fasziniert. Vielleicht geht es Ihnen auch so?
Es ist laut Ausschreibung eine Konferenz
„für alle Wandernden und Wundernden in der Kirche und drumherum. Es wird um Gottes Pioniergeist auf unausgetretenen Wegen gehen, um Inspirationen, um Weiter-Denken und weiter Denken. Ein Ort für Pioniere. Für Fragende. Für Wandernde und Wundernde. Für »Loyale Radikale«.“
Es wird darum gehen, dass es viele Menschen gibt, die sich der Kirche schon irgendwie verbunden fühlen durchaus auch Hauptamtliche, die aber nicht so richtig reinpassen in die Strukturen. Meistens wird das irgendwie als Defizit gesehen. „Ich gehöre da nicht richtig dazu“. Wie wäre es, das eher als eine Gabe Gottes anzusehen? Jonny Baker hat es als „gift of not fitting in“ bezeichnet. Als die Gabe, nicht hineinzupassen.
Vielleicht sitzen hier heute auch viele, die in unsere Kirche, so wie Sie sie erleben, nicht so richtig hineinpassen. Sie, die Sie heute bei der Vesperkirche mitarbeiten, Sie haben hier einen Platz gefunden, an den Sie passen. Sie wirken mit an einem neuen, veränderten Bild von Kirche. Auch, wenn Sie möglicherweise die restlichen 49 Wochen im Jahr gar nichts damit zu tun haben.
Und Sie, die Sie hier sitzen und essen: Manche von Ihnen sind vielleicht auch sonst regelmäßig in Gottesdiensten, Chören, Gruppen der Gemeinde, andere witzelten vielleicht beim Reingehen darüber, dass sie erstaunlicherweise beim Betreten der Kirche nicht in Flammen aufgegangen sind. Manche passen schon hinein. Andere tragen mit sich die Gabe des Nicht-Hineinpassens. Aber nicht wir müssen uns „der Kirche“ anpassen, wie sie schon immer war. Sondern: Wir alle SIND die Kirche. Machen Sie sie zu Ihrer Kirche. Packen Sie an. Verändern Sie. Bringen Sie neue Ideen ein, Ihre Träume, Ihre Visionen. Fangen Sie doch gleich damit an und erzählen Sie Ihrem Tischnachbarn, Ihrer Tischnachbarin, wo Sie hineinpassen in diese Kirche und wo nicht. Erzählen Sie von Ihrem Traum von Kirche. Denken Sie weiter. Finden Sie Ihre Gaben. Und lassen Sie Wunder geschehen.
Amen
Ich wünsche Ihnen weiterhin eine gesegnete, fröhliche und wunder-volle Zeit in der Vesperkirche Schweinfurt!