Wagenkirche zur Klimademo: #allefürsKlima

Normalerweise ziehen wir mit unserer Wagenkirche jeden Freitag durch die Fußgängerzone und kommen mit den Leuten ins Gespräch zu ganz verschiedenen Themen.

Aber heute haben wir gestreikt!

OK, nicht ganz gestreikt. Wir haben eine Andacht zu Klimaschutz und zum heutigen Weltkindertag gefeiert.

Denn heute vor 30 Jahren wurden auch die Kinderrechte von den Vereinten Nationen verabschiedet.

In den 30 Jahren gab es immer viel zu viele Kinder, denen diese Rechte vorenthalten wurden. Aber noch nie waren die Rechte der Kinder, der Jugendlichen und aller Menschen so bedroht wie heute.

Denn der Klimawandel wird das Leben aller Kinder auf der Welt drastisch verändern.

Wenn wir nicht endlich dagegen etwas tun.

Warum stehen eigentlich wir hier als Vertreter der Kirche und setzen uns für solche politischen Ziele ein? Müssten wir uns nicht einfach nur ums Seelenheil kümmern? Das werden wir immer wieder mal gefragt.

Ist doch eigentlich völlig klar. Der Mensch ist ganzheitlich. Seele und Körper gehören zusammen. Keiner kann an der Seele gesund sein, wenn er oder sie keine menschenfreundliche Umgebung hat. 

Schon im ersten Kapitel der Bibel heißt es, dass Gott den Menschen den Auftrag gegeben hat, die Erde zu bebauen und zu bewahren.

Wir als Kirchen weltweit sind da schon lange dabei. Schon 1983 hat der Ökumenische Rat der Kirchen diese drei Ziele formuliert: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Damals war ich 13. Etwas jünger als viele von euch. Sicher hätte ich mehr tun können, als nur Energiesparlampen einzusetzen und Umweltschutzpapier zu verwenden und Kröten über die Straße zu tragen. Schon dafür wurde man damals belächelt. Und trotzdem: Ich war nicht laut genug mit diesen Forderungen nach Bewahrung der Schöpfung. 

Wir alle, unsere Kirchen, haben im Kleinen viel bewirkt, aber wir waren nicht laut genug.

Darum sagen wir heute zu euch von Fridays for Future: Es ist so gut, dass ihr da seid. Es tut auch uns gut, auf einmal so viele, so laute Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu haben. Ihr seid da, ihr seid laut. Das ist gut so. Das ist wichtig. Ihr verändert die Welt.

Wir alle, unsere Kirchen, haben im Kleinen viel bewirkt, aber wir merken immer mehr: Es reicht nicht. Wir müssen unseren Lebensstil noch viel mehr darauf überprüfen, wie das möglich ist: Die Schöpfung bewahren.

Und wir brauchen die Politik dazu, die endlich mutig vorangehen muss und auch manche unpopuläre Entscheidung treffen muss. 

So viel wir auch unsere eigene Lebensweise überdenken: Manches können wir eben selbst nicht verändern. Wir können keine Kohlekraftwerke abschalten, selbst wenn wir Ökostrom beziehen. Wir können keinen Nahverkehr herzaubern, wo keiner ist. Wir haben nur wenig Möglichkeiten, plastikfrei oder auch Bio einzukaufen.

Dafür brauchen wir euch, die Jugendlichen von Fridays for Future. Tretet der Politik und auch uns immer wieder in den Hintern. Seid laut. Bleibt laut. Werdet noch viel lauter!

Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Danke, dass ihr mit uns auf diesem Weg seid.

Bleibt laut!