Wagenkirche: Stadtaffen
Also Lorenz, ehrlich, ich hab mir gestern überlegt, was wir heute sagen sollen, aber außer „Hitze“ ist mir in meinem heißen Dachzimmer echt nichts eingefallen. Ich hab mich bloß gefragt, warum wir uns das eigentlich antun hier.
Ach komm! Hitze hin oder her – ich hab mich schon darauf gefreut, endlich mal wieder mit der Wagenkirche unterwegs zu sein.
Ja, ich ja auch. Ich mach das ja schon elf Jahre und finde es immer noch toll, in die Stadt zu kommen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.
Oder auch einfach den Leuten mit unserer Wagenkirche ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Oder sie zu irritieren, weil sie hier jetzt keine Kirche erwartet hatten.
Manchmal machen wir uns schon ein bisschen zum Affen für die Leute. Ein Professor hat das mal bei einem Vortrag über Citykirchenarbeit gesagt: Wir sind die Stadtaffen. Die, die sich zum Affen machen für die Leute in der Stadt, einfach um mittendrin zu sein.
Vielleicht sind wir ja eher die Esel, die hier vor die Kirche gespannt werden. Bei Tietzes am Marktstand kriegen wir sogar manchmal eine Möhre zugesteckt.
Ja, ganz egal, Hauptsache, wir kommen mit den Leuten ins Gespräch.
Ja, und wenn wir dafür hier durch die Stadt ziehen müssen und uns zum Affen machen, ist das vollkommen ok. Jesus hat mal gesagt: Der Größte unter euch soll euer Diener sein.
Egal, ob wir jetzt Stadtaffen sind oder Esel: Wir freuen uns auf die Gespräche. Auch auf Kritik.
Und fürs Wochenende wünschen wir Ihnen den Mut, dass Sie sich auch mal für andere zum Affen machen. Das macht nämlich manchmal sogar Spaß!