Wagenkirche: Before I die
Mensch, Heiko, es ist gut, dass jetzt bald der November rum ist.
Wieso, dann ist bald Weihnachten, oder?
Ja, das auch, aber ich finde, wir hatten echt triste Tage, das Wetter hat sich so richtig angepasst an den Totenmonat.
Ja, stimmt. Der November ist ja der Monat der vielen Gedenktage an unsere Toten.
Und jetzt hängen da auch noch in der Spitalstraße am Bauzaun zwei schwarze Tafeln.
Ach die mit dem englischen Spruch oben drauf: „Before I die“.
Ja, genau die. Es sind die, die wir vor knapp einer Woche in der Nacht dorthin montiert haben.
Stimmt. Und dann fängt da jeder Satz an mit: Bevor ich sterbe, möchte ich …
Ja, was würdest denn DU noch vorher am liebsten tun?
…
Ich würde gerne noch mal mit allen meinen Freunden und meinen Lieben richtig gut essen gehen oder, wenn ich noch länger Zeit hätte, eine große Reise machen wollen.
Du hast vielleicht Pläne! Ich fand ja interessant, was Passanten dort alles hingeschrieben haben.
Hast du noch was im Gedächtnis?
Natürlic„Noch einmal liebevoll umarmt werden.“ Oder: versöhnt gelebt haben. …
Das klingt ja wirklich so, dass sich Menschen da viel Gedanken gemacht haben – so richtig auch nach dem Sinn ihres Lebens.
Ja, diese Tafeln sollen ja auch dazu auffordern. Nicht nur, über den Tod und die Endlichkeit des Lebens nachzudenken, sondern vielmehr darüber, was das Leben lebenswert macht, was ganz wichtig ist für den einzelnen, was er sich wünscht und erhofft.
WIR als Christen erhoffen uns ja, dass das Leben nach dem Tod in irgendeiner Form weitergeht, und dass wir bei Gott leben.
Ja, wirklich unvorstellbar, so ein Gedanke, aber auch sehr tröstlich!
Für mich auch.
Wir wünschen Ihnen aber erst mal noch viele schöne Momente in diesem Leben, an diesem Wochenende möglichst schon …
… und falls Sie einmal die nächsten Tage in der Spitalstraße vorbeikommen, lesen Sie doch mal, oder schreiben Sie auch hin, was für Sie ganz wichtig in ihrem Leben ist, so wichtig, dass Sie es unbedingt vor ihrem Tod auch noch tun würden.