Ich hab einen gezwitschert.

Erst vor ein paar Tagen hat mich ein Zeitungsartikel auf die Idee gebracht, Twitter auch mal auszuprobieren. Auf so eine Idee wäre ich ja nie gekommen, dass so ein Dienst wirklich Zukunft hat: Maximal 140 Zeichen, die man in die Welt "hineinzwitschern" kann und die jeder im Internet nachlesen kann. Kurze Texte, die davon erzählen, was man gerade tut, denkt, liest, hört... Und die Möglichkeit, die Äußerungen von anderen zu abonnieren und sich gegenseitig Nachrichten zu schicken.

Schon jetzt, nach ungefähr einer Woche, haben sich da ganz neue Kontakte ergeben. Manche haben sich extra wegen der Citykirche selber bei Twitter angemeldet, andere waren schon vorher da. Und es macht Spaß, in Kontakt zu sein und manchmal sogar kleine Diskussionen anzufangen.

Was hat das alles eigentlich mit Citykirche zu tun? Ich glaube, eine ganze Menge. Denn mein Auftrag als Citypfarrer ist es, auf Menschen zuzugehen, die mit Kirche nicht so viel zu tun haben. Und diese Menschen: Die leben, wie moderne Menschen es halt tun. Sie gehen in die Stadt zum Shoppen, Bummeln, Kaffeetrinken. Sie gehen ins Kino, in die Disco oder wohin auch immer. Aber sie sind auch im Internet unterwegs. Sie chatten, schreiben Mails, sind auf Facebook und Youtube zu finden - und manche twittern.

Schon Paulus, der erste "Missionar" der Christen, hat es vorgemacht. Nein, natürlich hat er nicht getwittert und auch keine Blogs geschrieben. Aber er hat die Medien seiner Zeit genutzt. Briefe geschrieben. Reisen gemacht und auf den Marktplätzen gepredigt.

Und in einem Brief, dem 1. Korintherbrief, erzählt er, dass er sich den Menschen, die er getroffen hat, so gut wie möglich angeglichen hat, um ihnen seine frohe Botschaft wirklich nahebringen zu können:

Wenn ich mit Juden zu tun hatte, lebte ich wie ein Jude, um sie für Christus zu gewinnen.  Wenn ich dagegen mit Menschen zu tun hatte, die nichts vom Gesetz wissen, lebte auch ich nicht nach dem Gesetz Und wenn ich mit Menschen zu tun hatte, deren Glaube noch schwach war, wurde ich wie sie. Ich stellte mich allen gleich, um überall wenigstens einige zu retten. Das alles tue ich für die Gute Nachricht, damit ich selbst Anteil bekomme an dem, was sie verspricht.
 

In diesem Sinne freue ich mich auf viele gute Kontakte. In Schweinfurt, in der Kirche, in der Stadtgalerie, wo auch immer. Genauso aber auch auf der Homepage, bei Facebook, über Twitter. Oder in ICQ, Skype und wie sie alle heißen. Die frohe Botschaft soll auf allen Kanälen zu hören sein. Das kann ich Ihnen zwitschern.

http://twitter.com/citykirche_sw