Wagenkirche: Papst und Ökumene

 

Na, du hast im Moment auch Hochbetrieb, oder?

Das kannste laut sagen, Nacht der Offenen Kirchen, da ist ganz schön was zu organisieren hier.

Äh – ich meinte eigentlich: Du bist doch katholisch. Und der Papst ist da.

Ach so – na ja, so viel Zeit hab ich dafür eigentlich grade nicht. Mir ist wichtiger, was hier vor Ort passiert.

Ich als Evangelischer hab natürlich mit dem Papst sowieso nicht so viel zu tun. Aber seine Rede gestern vor dem Bundestag, die hab ich mir heute früh nochmal angehört. Im zweiten Anlauf. Beim ersten Mal ist mein evangelischer Dienst-Laptop tatsächlich abgestürzt dabei.

Das liegt dann aber wohl eher an Windows als am Papst.

Vermutlich, ja... Und stell dir vor: Ich fand die Rede sogar richtig gut. Da waren viele sehr intelligente und engagierte Gedanken drin. Aber viel wichtiger finde ich, was jetzt gerade passiert.

Ich hab den Plan jetzt nicht so genau im Kopf – wo isser den grade?

Im Augenblick ist er in Erfurt. 11:45 Treffen mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland, 12:20 ökumenischer Wortgottesdienst. Und das an historischem Ort, da, wo Luther gelebt hat.

Na ja, aber gemeinsames Abendmahl wird's deswegen auch nicht ab morgen geben. Und er wird euch auch nicht als Kirche anerkennen.

Aber immerhin ist es ein Schritt aufeinander zu. Das ist doch schon mal was.

Da sind wir vor Ort denen aber ganz schön voraus, denk ich. Schau dir unsere Nacht der Offenen Kirchen an. Evangelisch, katholisch und die Methodisten sind auch dabei.

Ja, das finde ich ganz fantastisch, dass wir so viel zusammenarbeiten können. Oder so wie hier, mit unserer Wagenkirche, oder mit unserem MehrWegGottesdienst . Den meisten Leuten ist es doch sowieso völlig egal, ob evangelisch oder katholisch.

Ja, so groß wie früher sind die Unterschiede ja gar nicht mehr.

Da muss man schon fast Theologie studiert haben, um die Unterschiede zu verstehen.

Ja – aber hier vor Ort geht's uns vor allem um unsere gemeinsame Botschaft. Darum, den Leuten von Gott zu erzählen und davon, dass er sie liebt – ganz egal, ob evangelisch, katholisch, orthodox, methodistisch oder was auch immer.

Und ganz egal, ob Sie der Kirche und dem Glauben nun nahe stehen oder nicht. Gottes Einladung an Sie, die steht.