Licht im Dunkeln

Ostersonntag, 5:15 Uhr. Im Dunkeln fahre ich nach Schweinfurt. Seltsam, wer um diese Zeit alles unterwegs ist. Einige sind auf dem Heimweg von der Disco oder was auch immer sie in dieser Nacht getan haben - das ganz normale Leben. Doch vor der dunklen Kirche brennt ein kleines Feuer. Im Eingang drängen sich die Menschen. Es ist still, bis der Chor beginnt zu singen. Und schließlich wird, als erstes Licht, die Osterkerze in die dunkle Kirche getragen.

Unschuldig!

Die Karwoche, die Woche vor Ostern, ist eine seltsame Zeit. Sie soll uns daran erinnern, wie Jesus gelitten hat vor seinem Tod. Ich glaube, viele Menschen drücken sich heute davor, oder wissen erst einmal gar nichts damit anzufangen. Was geht uns das heute an, wenn ein Mensch, selbst wenn er Jesus von Nazareth heißt, vor 2000 Jahren ausgepeitscht, verspottet, gekreuzigt wurde? Das ist lange her – hat es denn unsere Welt irgendwie verändert, besser gemacht?

Weltfrieden durch Hüpfen

Gestern, ich fuhr gerade ganz in ernste Gedanken versunken ins Büro, hielt das Auto vor mir an, ein kleines Mädchen stieg aus und fing sofort an zu hüpfen. Fröhlich winkte es den Eltern (?) hinterher und hüpfte davon, vielleicht zu einer Freundin. Ich musste einfach grinsen, weil dieses Mädchen so überaus fröhlich war. Und dieses Grinsen, das hat noch eine ganze Weile vorgehalten. Meine Arbeit ging viel beschwingter, machte sich fast von allein. Vielleicht können wir alle heute mal jemanden mit unserer Fröhlichkeit anstecken?

Warum?

Vermutlich fragen sich das heute viele Menschen auf der ganzen Welt: Warum mussten diese 16 Menschen bei dem Amoklauf in Winnenden sterben? Warum musste es wenige Stunden vorher in Alabama elf Tote geben, darunter ein kleines Baby? Warum müssten überhaupt Menschen vor der Zeit sterben? Warum müssen Menschen leiden? Warum streiten sie, hassen sie, tötet einer den anderen? Und müsste Gott nicht eingreifen bei so etwas?

Auf den ersten Blick hört sich unsere heutige Tageslosung in diesem Zusammenhang an wie Hohn:

Gott auf dem Parkdeck

\"Parkdeck 1\". Gelangweilt tönt es aus dem Lautsprecher im Stadtgalerie-Aufzug. Ein Stockwerk tiefer: Eine hochmotivierte Stimme ruft geradezu fröhlich: \"Obergeschoß!\" Ja, da steigt man doch gleich viel lieber aus. Ob das Absicht ist oder Zufall? Die Parkdecks werden schon von der Ansage ganz anders präsentiert als die Ebenen, wo die Kunden aussteigen und kaufen sollen.  

Lotto macht unglücklich?

Morgen ist mal wieder einer der größten Jackpots der deutschen Geschichte zu knacken. 35 Millionen Euro - eine unvorstellbare Summe. Tja, damit könnte man schon was anfangen. Schulden abzahlen, Haus bauen, ordentlich in Urlaub fahren... und dann wäre das Geld noch fast nicht weniger geworden. Auch ich habe diesmal ein wenig Geld investiert, trotz der lächerlich geringen Gewinnchancen.